Schenk man der Werbung glauben, so sind Speiseöle sehr
gesund und man suggeriert uns, dass je teurer ein Öl ist, desto gesünder ist es
auch. Aber trifft dies wirklich immer zu? Und warum sind Öle eigentlich so
gesund.
Wir möchten helfen, etwas Licht in dieses Wirrwarr zu
bringen.
Einige Ölsorten sind tatsächlich sehr gesund, weil sie
wenige gesättigte Fettsäuren, aber viel Alpha-Linolensäure enthalten, wie zum
Beispiel qualitatives Wallnuss- oder Leinöl. Das so hoch angeprangerte Olivenöl
hingegen ist eher nicht zu empfehlen, da Olivenöl einen hohen Ölsäuregehalt
enthält. Aus ernährungsphysiologischen Aspekten ist das Rapsöl das gesündeste
Öl, da dies das beste Fettsäurespektrum hat.
Der Mensch kann Omega-3-Fettsäuren nicht selber bilden,
benötigt dies aber zum Bau der Zellwände. Leinöl enthält, mit 64 %, die höchste
Konzentration der sogenannten Alpha-Linolensäure, was es besonders Gesund
macht. Auch die Konzentration unerwünschtem LDL-Cholesterin im Blut, wird durch
Leinöl gesenkt. Wallnussöl enthält noch 12 % Omega-3-Fettsäure, was es zum zweitgesündesten
Öl macht.
Neben Omega-3-Fettsäuren ist die Konzentration von
Omega-6-Fettsäuren, der Linolsäure, entscheidend. Linolsäure ist doppelt
ungesättigte Fettsäure und für den Menschen lebensnotwendig. Leider kann der
Köper diese Fettsäure aber nicht selbst bilden und muss Linolsäure durch die
Nahrung aufnehmen. Genauso, wie Alpha-Linolensäure wirkt es positiv auf die
Cholesterinwerte und gutes-, aber auch schlechtes Cholesterin positiv
beeinflussen. Linolsäure kann die Wirksamkeit der Alpha-Linolensäure
verringern, weshalb man hiervon nicht zu viel aufnehmen sollte.
Öle im Test
Leinöl
Wie bereits erwähnt ist Leinöl, dank seinem hohen
Omega-3-Fettsäurengehalt am gesündesten, jedoch ist Leinöl nicht gleich Leinöl.
Im Test am besten abgeschnitten hat das Leinöl
von Alnatura (1l. = 11,80 €). Mit „mangelhaft“ bewertet wurden die Leinöle
von Neuco oder Knuella, hier wurden hohe PAK-Gehalte festgestellt. Das Leinöl
der Supermarktkette Aldi Nord und Rewe haben nicht den typischen, Leinölgeschmack.
Walnussöl
Bei den Walnussölen, das dank der hohen Konzentration von
Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren sehr gesund ist, können immerhin zwei Öle
empfohlen werden. Testsieger wurde das Walnussöl von Rapunzel (1l. = 65,00 €),
aber auch das Walnuss-Bio-Öl von Fandler (1l. = 55,60 €) wurde mit „gut“
bewertet.
Das Öl von Kunella, das wegen vieler ungesunder
Transfettsäuren aufgefallen ist, und das La Tourangelle Öl, welches kritische
Weichmacher enthält, bekommen beide die Note „Mangelhaft“.
Sesamöl
Auch bei den Sesamölen liegen nur zwei Öle von, nämlich das
Bio-Sesamöl von Alnatura (1l. = 15,80 €) und das Rapunzel Sesamöl (1l. = 18,00
€). Als „Mangelhaft“ eingestuft wurde hingegen das Sesamöl von Mazola, das zwar
lecker schmeckt, jedoch vermeidbare und unerwünschte Lösemittel enthält.
Traubenkernöl
Traubenkerne bleiben bei der Weinherstellung als Reste
übrig, die dann zu Öl weiterverarbeitet werden. Leider ist kein Traubenkernöl
empfehlenswert, da unter allen getesteten Traubenkernölen nur eines mit
„ausreichend“ bewertet wurde und zwei die Bewertung „mangelhaft“ erhielten.
Hierzu gehört das Brändle Vita, das krebserregende Mineralöle enthält. Und das
International Collection Traubenkernöl entpuppte sich als Verfälschung mit
fremden Speiseölen.
Arganöl
Arganöl kommt aus Marokko und wird aus den Mandeln des
Arganbaumes gewonnen. Dies geschieht meist in Handarbeit und wird überwiegend
von Frauen geerntet. Auch hier haben nur zwei Arganöle die Note „gut“ erhalten
und zwar das Selection von der Supermarktkette Edeka (1l. = 60,00 €) und das
Bio Planéta (1l. = 80,00 €).
Das sehr teure Argand´Or Öl (1l. = 112,00 €) sowie das
Vitaquell (1l. = 95,00 €) haben nur die Bewertung „mangelhaft“ erhalten. Das
Argand´Or enthält sogar kritische Weichmacher, die gesundheitsschädlich sein
können.
Hier wird deutlich klar, dass nicht immer das teuerste
Produkt auch am gesündesten ist, sondern es hierbei vielmehr auf die Zutaten
und Herstellung ankommt.
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